Casio VS-101 (© digicammuseum.com)

Casio VS-101 (1986)

Die Casio VS-101. Hiroyuki Suetaka, ein Ingenieur der LSI für Casio Uhren entwickelte, nahm sein Konzept einer Still Video Kamera zu seinem Vorgesetzten, bekam die Zustimmung und im Mai 1985 fing ein Spezialteam von 8 Ingenieuren mit der Arbeit an der elektronischen Kamera an. Es wurde dass 'K Project' genannt. Nachdem die Entwurfphase abgeschlossen war, wurde sie im Dezember 1986 als die VS-101 angekündigt. Der Bildgeber war ein Hitachi MOS Sensor mit 300.000 Pixel welches dazu führte dass dies nicht nur die erste Still Video Kamera mit einem MOS Sensor war aber zudem auch die erste Kamera für Privatanwender. 

Sie wurde in 1987 verkauft für einen recht geringen Preis von 'etwas unter $1000'. Weil Casio Privathaushalte anvisierte, ging man davon aus, etwa 10.000 Stück im Monat verkaufen zu können. Aber der Markt reagierte nicht sonderlich auf die VS-101 und nur etwa 3.000 bis 4.000 Stück wurden überhaupt verkauft. Durch dieses bittere Resultat wurden alle Pläne eines Nachfolgers auf Eis gelegt.

Die VS-101 war eine klobige Kamera die eher einem Camcorder ähnelte. Sie war recht schwer und mit einer Hand nur mühsam zu halten und schwer bedienbar. Sie verfügte bereits über eine eingebaute Wiedergabemöglichkeit und konnte daher direkt an einem Fernseher angeschlossen werden. Eigentlich eine gute Sache weil man deswegen kein Abspielgerät mehr benötigte. Den meisten wohl unbekannt bot Casio eine ganze Reihe Zubehörprodukte für dieses Biest an. Es gab neben einer Fernbedienung noch ein dediziertes Blitzgerät, speziell für diese Kamera gebaut. Ein Sammler mag heutzutage schon mal über solch eine Kamera stolpern aber sicherlich nicht über das Blitzgerät.

Das Netzteil war auch klotzig und schwer, wie dass eines Commodore 64 und wog fast 800 Gramm. Um den Akku aufzuladen brauchte man 8 Stunden was dann aber reichte für 800 Aufnahmen oder 30 Minuten Wiedergabe. Abhängig von den Lichtverhältnissen konnte die Kamera bis zu 5 Bilder pro Sekunde aufnehmen. Sie verfügte auch über einen Selbstauslöser so dass man Selfies aufnehmen konnte. Automatische Belichtungskorrektur, Bildwiedergabe, Löschmöglichkeiten waren auch vorhanden. Schloss man die Kamera an einen Videorekorder an konnte man sogar Bilder von der Floppy Disk auf Videokassette kopieren. Jedes Bild verschlang dabei 5 Minuten Videoband, also konnte eine 120 Minuten Kassette gut 40 Bilder speichern. Eine frühe Form der Vorratsspeicherung. 

Spezifikationen

  • Marke: Casio
  • Modell: VS-101
  • Zuerst erwähnt: 1986
  • Vermarktet: ja
  • UVP: $999
  • Bildsensortyp: 0.28 2/3" MOS
  • Auflösung: -
  • Interner Speicher: -
  • Externer Speicher: Video Floppy Disk
  • Objektiv: f=11mm / F2.8
  • Verschlusszeiten: 1/8s - 1/1000s
  • Blenden: F2.8 / F5.6 / F11
  • LCD Größe: -
  • Maße: 160 x 101 x 86mm
  • Gewicht: 960 gr.
  • Anmerkungen: -